Dat mit de Hühnern von de Bolte

[Intro] Dat mit de Hühnern von de Bolte Also, pass auf: Die olle Witwe Bolte hatte drei fette Hühner und ’nen stolzen Hahn. Die Viecher warn ihr ganzer Stolz, und sie hat se gehegt und gepflegt wie ihre eigenen Kinder. Max und ich, wir hatten nix Besseres zu tun, also haben wir uns ’nen Plan ausgedacht, um der Bolte ma ’nen kleinen Denkzettel zu verpassen. Wir ham uns ’n paar Brotkanten geschnappt, die in fingerbreite Stücke geschnitten und mit Fäden kreuzweise zusammengebunden. Dann ham wir die Köder im Hof von der Bolte ausgelegt und uns versteckt, um zu gucken, wat passiert. Kaum lagen die Brotstücke, kam der Hahn anmarschiert und krähte laut: “Kikeriki!” Die Hühner folgten ihm gackernd und stürzten sich auf die Brotstücke. Jedes schnappte sich eins und schluckte es runter. Aber plötzlich merkten se, dat da wat nicht stimmte. Die Fäden hatten sich in ihren Kehlen verheddert, und sie flatterten wild umher, um sich zu befreien. In ihrem Durcheinander blieben se schließlich am Apfelbaum hängen und gaben den Löffel ab. Die Bolte hörte den Lärm, kam rausgerannt und traute ihren Augen nich: Ihre geliebten Hühner hingen tot im Baum. Sie brach in Tränen aus und jammerte: “All mein Hoffen, all mein Sehnen, meines Lebens schönster Traum hängt an diesem Apfelbaum!” Max und ich konnten uns das Lachen kaum verkneifen, aber wir wussten, dat wir besser vorsichtig sein sollten. ⸻ Dat mit de gebratenen Hühnern Nachdem die Bolte ihre Hühner verloren hatte, dachte se sich: “Naja, wenigstens kann ich se noch braten.” Gesagt, getan. Die Hühner landeten in der Pfanne, und der Duft zog durchs ganze Haus. Ihr Hund, ’n Spitz, saß daneben und leckte sich schon die Schnauze. Max und ich, wir rochen dat natürlich auch und bekamen direkt Hunger. Also überlegten wir uns, wie wir an die Hühner rankommen könnten. Da fiel uns ’ne Idee ein: Wir könnten durchs Dachfenster und mit ’ner Angel die Hühner klauen. Gesagt, getan. Wir schlichen uns aufs Dach, öffneten leise das Fenster und ließen die Angel runter. Mit viel Geschick hakten wir die Hühner auf und zogen se nach oben. Die Bolte merkte nix, weil se gerade mit was anderem beschäftigt war. Oben aufm Dach ließen wir uns die Hühner schmecken. Dat war vielleicht ’n Festmahl! Wir lachten und feierten unseren gelungenen Streich. Aber uns war auch klar, dat wir aufpassen mussten, damit uns die Bolte nich erwischt. [Outro]