
Reisen
Weg vom Stress, weg von den Zwängen. Ich will endlich wieder wissen, für was man eigentlich lebt. Es muss ja keine Weltreise sein. Aber toll wäre es z.B. Natur zu suchen, Ruhe, vielleicht das Meer einen See oder so eine Weite. Ich habe das einmal erlebt – in Irland und in der Tundra – beim Wandern. Da fällt mir ein: Mein Sohn hat noch nie das Meer gesehen und er ist schon 12. Ich will was erleben und doch irgendwie nicht. Sehnsucht nach Weite, Weite, Wasser. Keine 45°C, 25°C sind schon warm genug. Ein Wald, frische Heidelbeeren unter den Kiefern. Ein Wind weht in einer leichten Brise. Mein Sohn sieht aus der Ferne einen kleinen, wilden Elefanten. Genug geträumt. Wie waren meine Reisen denn konkret. Wir gingen in Carantec – Bretagne – Frankreich durch das Watt, auf einer nur bei Ebbe freien Straße zu einer Insel. Es kommt die Flut. Wir mussten schnell zurück. Mit dem Zelt in Irland mit einer Gruppe oder in der Schweiz, Spanien, Frankreich und England auf Interrailtour. Oder auch nur ein knallroter Sonnenuntergang bei einer Jugendherberge in Hessen. Erzählen kann ich auch von meinem Auslandsemester in Finnland. Die in allen Farben erscheinende Tundra im Herbst, Elche, Nordlichter und dieser einsamen Insel auf der Seenplatte. Auch den herrlichen Ausflug nach St. Petersburg unter anderem in das Kunstmuseum Eremitage vergesse ich nicht. Oder da war noch die Laguneninsel Cies, die in Galizien in Spanien gelegen ist. Ich genoss das Bad, gutes Essen und eine Flasche Wein am Strand. Ich war in dem heiligem Land Israel in der Grabeskirche, im toten Meer, im roten Meer und im Kibbuz. Zurück ins hier und jetzt. Ich könnte diese Geschichten am Abend des vielleicht bevorstehenden Ausfluges zum Legoland in Günzburg abends meinem Sohn erzählen. Das ist heute realistisch. Der Ausflug zum Safaripark in Briuni ist zurzeit noch nicht so leicht möglich. Aber in Zukunft auch nicht unmöglich. Anregungen gibt es viele. Erinnerungen inzwischen auch. Ich erlebe ein Gefühl von Dankbarkeit und eine innere Entspannung. Ich habe noch Zeit zu leben. Ich muss ja nicht, wie Charles Darwin um die halbe Welt reisen, aber trotzdem sind für mich Reisen das schönste und erkenntnisreichste, das es gibt.
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